Dienstag, 22. Februar 2011

Höchstgebot

Sonntagabend hat es geklappt, ich war Höchstbietende bei 1-2-3 ...
Eine Brother KH 860 ist nun  auf dem Weg zu mir, ich bin sehr gespannt auf den Zustand der Maschine, mit der Verkäuferin hatte ich zwar schon sehr netten E-Mail-Kontakt aber die Strickautomaten haben mittlerweile halt etliche Jahre auf dem Buckel - mal sehen, was die Post mir bringen wird.

Ansonsten stricke ich fleißig an der Weste Blues, designed von Hanne Falkenberg, weiter.
Zum Kauf dieser Strickpackung nebst Anleitung hatte mich die raffinierte Schnittführung veranlasst,
Eben habe ich das zweite Vorderteil beendet, bisher war das Stricken sehr einfach, nun geht es um das nahtlose Einfügen des Rückenteils, da wird es sicher spannend - wird schon schiefgehen.

Mit dem Garn zu arbeiten macht Freude und da eigentlich nur rechte Maschen gestrickt werden, geht es auch ganz flott, obwohl sich bei der Maschenprobe zeigte, dass ich mit Nadelstärke 2 arbeiten muss, um die Schnittproportionen einzuhalten.

Zu Anfang war ich nur etwas enttäuscht, über die Farbe, auf dem Bild im Netz und auch auf dem beigelegten Foto erscheinen die Garne viel heller. Mittlerweile gefällt mir der gedecktere Ton aber sehr gut.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Sockenrad

Dass bei mir nach ein paar strickfaulen Jahren die Nadeln wieder klappern, hat viel mit der Deutschen Post zu tun.
Hier auf dem Land wurden nach und nach sämtliche eigenständige Postniederlassungen geschlossen, in Postagenturen umgewandelt und in die verschiedensten Ladengeschäfte integriert.
Unsere nächstgelegene Postagentur landete schließlich im Nachbarort in einem Handarbeitsladen, den ich bis dahin noch nie betreten hatte aber schon bei meinem ersten Briefmarkenkauf kam ich mit Wolle wieder nach Hause.
Ich habe früher alle Strümpfe selbstgetrickt, dann haben wir gebaut und auf der wohlig-warmen Fußbodenheizung brauchte ich keine Wollsocken mehr.
Als ich aber zum ersten Mal die selbstmusternden Sockengarne sah, war das für mich kein Argument mehr. Mittlerweile hatten wir ja auch einen zweiten Wohnsitz in Schweden und das alte Holzhaus dort kann recht fußkalt sein. Also gab es kein Halten mehr.


Dies ist die Auswahl, die ich hier in Deutschland im Schrank habe, mit meinen schwedischen Socken könnte ich sicher noch mal so einen Kreis legen.

Mittlerweile bin ich aber nicht mehr so begeistert von den bunten Garnen, irgenwie ist es auf die Dauer etwas geisttötend, sich das Muster vom Garn diktieren zu lassen außerdem finde ich, dass die Farbzusammenstellung im Knäuel meist schöner aussieht als am fertigen Teil - allerdings mit einer Ausnahme, die Kaffe Fassett- Sockenwolle hat mich nie enttäuscht, das liegt neben der typischen Farbzusammenstellung wohl an dem langen Rapport und den Unregelmäßigkeiten in der Musterung.

Auf dem Bild sind drei Socken aus diesem Garn zu sehen, erkennbar am saumgetrickten Rand.
Normale 1-1 und 2-2 Bündchen gefallen mir nicht bei diesen gemusterten Socken, es wirkt mir zu unruhig, daher habe ich glatte Ränder gearbeitet.
Da ich aber gern aus drei Knäueln, also 150 g Garn, zwei Paar Socken stricke, wurden mir die Schäfte zu kurz. Ich bin dann dazu übergegangen ein 3-1 Bündchen zu stricken, das gefällt mir optisch besser und erfüllt durchaus seinen Zweck.

Immerhin ist ein Strickstrumpf aus dem selbstmusternden Material das ideale Mitnahmegestrick, damit kann ich dann entschuldigen, dass ich schon wieder zugegriffen habe:

Lana Grossa, Magico Meilenweit

Montag, 14. Februar 2011

Blaue Hände

Das Rowan Book No 9, enthielt zwei Aran-Pullover, entworfen von Kim Hargreaves, die aus dem damals recht neuen indigogefärbten Baumwollgarn DEN-M-NIT gearbeitet waren.




Für meinen Mann habe ich das Modell Branco nachgestrickt.

 


Im Laufe der Zeit sollte das Gestrick durch das Waschen ausfärben und immer heller werden,
etwa so, wie man es von seinen Jeans kennt.
Auf dem Foto sieht man, dass der fast 20 Jahre alte Pullover noch immer recht dunkel ist, ein Indiz dafür, dass er kaum in der Wäsche war, da mein Mann ihn nie getragen hat, das Teil wog nach Fertigstellung 1,25 kg, so richtig schön fühlte sich das nicht an.

Einen Teil seiner Farbe hat der Pullover dennoch verloren, beim Stricken hatte ich laufend tiefblaue Hände.

Samstag, 12. Februar 2011

Hemslöjden

Von 1980 bis 2002 hatte ich ein Abo der Zeitschrift  Hemslöjden  herausgegeben von der schwedischen Kunsthandwerkervereinigung 

Im Heft 2/1984 war der Pullover  Alfons  abgebildet, den Anna Ferrari für Kalmar Hemslöjd entworfen hatte.
Eine Anleitung gab es nicht, aber es war einfach, ihn nachzustricken.
Ich habe ein Wolle-Seide-Gemisch verarbeitet.







In der Nummer 3/1986 wurden Anna Fjällbäck und Ann Carlqvist vorgestellt. 
Sie färbten merzerisiertes Baumwollgarn im Abbindeverfahren mit Batikfarbe und erreichten damit einen Ikateffekt. 
Einer der daraus gestrickten Pullover gefiel mir so gut, dass ich nicht warten konnte, bis ich irgendwann an das Garn kam, ich habe ihn darum mit normalem einfarbigen Baumwollgarn  und einem entsprechenden Einstrickmuster nachgearbeitet.



Im Jahr darauf habe ich mir in Schweden etwas von dem Garn gekauft, einen Strang habe ich noch wiedergefunden:




Den nächsten Pullover habe ich aus dem Heft 5/1988.
Dieses Mal  war es möglich die Wolle, Bergå Filtgarn, mit Anleitung in Schweden zu bestellen.




Das Muster des Pullovers geht auf Märta Stina Abrahamsdotter zurück, die 1825 bis 1903 in Ångermanland , Nordschweden zu Hause war und dort ihr Leben lang gestrickt hat. Einige ihrer Arbeiten sind bewahrt, sie befinden sich im Länsmuséet Murberget in Härnösand.

Die Taschen auf dem Pullover habe ich weggelassen, da mir die Musterunterbrechung nicht gefiel.





Und jetzt noch etwas Aktuelles, heute schon TAZ gelesen ? 
Wenn die Laterne lila Strümpfe trägt

Freitag, 11. Februar 2011

Lusekofta

Die "Läusejacke" ist ursprünglich im norwegischen Setesdal zu Hause, traditionell wird sie in den Farben Schwarz und Weiß in Runden , also wie ein  Schlauch gestrickt und dann aufgeschnitten. Beim Original werden die Schnittkanten durch farbenfrohen Borten verziert





Mein Lusekofta ist schlichter gehalten, ich habe die Schnittkante nach  dem Aufschneiden nur von innen mit einer kleinen , am Bandwebstuhl gewebten Borte verdeckt und ansonsten Halsausschnitt und Knopfleiste im Bündchenmuster gearbeitet.




Die von mir gewählten Farben sind Dunkelblau mit einem ganz hellen Grau als Kontrastfarbe Welches Garn ich verstrickt habe, weiß ich nicht mehr, die Jacke ist vor fast  30 Jahren entstanden.
Das ist der Vorteil klassischer Vorlagen, sie werden eigentlich nie unmodern.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Ältere Arbeiten

Stricken dauert seine Zeit und die beiden Westen, die ich gerade in Arbeit habe sind noch lange nicht fertig.
Darum stelle ich hier nach und nach erst mal ein paar ältere Arbeiten ein, die mir immer noch gut gefallen.

Den Pullover aus Lopi Garn, hatte ich mir 1980 gestrickt, das Bild ist  im gleichen Jahr auf den Faröern aufgenommen, wir waren auf dem Weg nach Island, da wollte man ja passend angezogen sein.
Lopi Garn gab es nur in Naturtönen, für die blaue Kontrastfarbe habe ich damals ungezwirntes dänisches Vorgarn benutzt.


Leider mußte ich den Pullover letztes Jahr wegwerfen, die Motten hatten sich eingenistet. 
Er hatte wohl zu lange unberührt im Schrank gelegen, war einfach zu warm um getragen zu werden.

Mittwoch, 2. Februar 2011


Meine Strickanfänge liegen in den frühen 60er Jahren, damals war das Selbermachen die einzige Möglichkeit trotz geringer finanzieller Mittel modisch gekleidet zu sein. Stoffe und Garne waren im Vergleich zu fertiggekaufter Kleidung erheblich günstiger zu erstehen. Durch eifriges Nähen und Stricken konnte ich  mir auch als Schülerin und Studentin "Klamotten" leisten, die gerade angesagt waren.
Später war es dann mehr der Wunsch nicht mehr dem Modediktat unterworfen zu sein, etwas Ausgefalleneres zu tragen, Musteranregungen aus dem Urlaub im Norden umzusetzen, etwas Eigenes zu entwickeln.
Mitte der  80er wohnte ich zum ersten Mal in zentralgeheizten Räumen, die dicken Norweger- und Islandpullover aus ungezwirntem Lopigarn wurden nicht mehr gebraucht, ich verarbeitete nur noch dünne Garne und fing an mich für Strickmaschinen zu interessieren.
Auf einer gebrauchten Toyota KS 858 mit Doppelbettergänzung entstanden etliche Pullover für meinen Mann und mich. 
Die Toyota KS 858 ist ein sogenannter Lochkarten-Halbautomat, das bedeutet, dass man  für jede Reihe mit Hilfe eines Hebels die von den Lochkarten selektierten Musternadeln in Arbeitsstellung bringen muss, natürlich geht das immer noch unglaublich schnell und läßt wenig Wünsche offen, dennoch versuche ich momentan einen Brother Lochkartenautomaten zu ersteigern denn mit meinen Toyotakarten kann ich nur einen Rapport von 12 statt der üblichen 24 Maschen selektieren und das schränkt bei der Mustergestaltung doch etwas ein.
Seit etwa drei Jahren stricke ich wieder mehr mit der Hand, angefangen hat das mit kleinen Schals, Handschuhen, Pulswärmern,  und Socken, Socken, Socken...
Kleine Strickarbeiten, die man immer dabei haben kann, die lange Autofahrten und elende Wartezeiten scheinbar verkürzen und jetzt habe ich  auch wieder größere Teile in Arbeit.