Dienstag, 1. März 2011

Zweiter Versuch

Mittlerweile habe ich die ersteigerte Strickmaschine wieder zurückgeschickt. Ich hatte Probleme mit dem Musterstricken, die sich durch einfache Wartung nicht beseitigen ließen, schließlich zeigte sich, dass eine kleine Feder am Strickschlitten gebrochen war.
Die Verkäuferin, die den Fehler vorher nicht bemerkt hatte und die mir die ganze Zeit telefonische Hilfestellung gab, war sofort bereit, den Kauf rückgängig zu machen.
Ich bin jetzt zwar vorübergehend wieder ohne Strickmaschine, habe aber bei dieser Aktion eine neue Strickfreundin gewonnen.
Und – gestern hatte ich  wieder Glück, diesmal ist es eine Brother KH 890 und zum Angebot gehörte auch noch ein  Elektrikschlitten.
Mit so etwas habe ich noch nie gearbeitet und bin entsprechend neugierig.
Eigentlich habe ich vor, die Maschine hauptsächlich zum Fair Isle-Stricken einzusetzen.
Durch die Spannfäden sind solche Kleidungsstücke ja besonders warm und um genau das zu minimieren, möchte ich gern mit möglichst dünnem Garn stricken, bin aber zu faul und zu ungeduldig, mir Pullover und Jacken mit feinen Nadeln Masche für Masche zu erarbeiten.

Ich weiß, wovon ich rede, denn die Blues Weste stricke ich mit Nadelstärke 2, bin aber inzwischen ganz ordentlich weitergekommen und langsam kann man gut erkennen, wie sich der Schnitt zusammensetzt.



Vier Pullover trage ich noch immer, die zwischen 1989 und 1991 auf der Toyota KS 858 entstanden sind. Mustermäßig war ich da etwas eingeschränkt, weil das Modell nur einen 12er Lochkartenrapport zuließ, der Grund, warum ich mich um einen neuen Stricker bemühe.



Für diesen einfachen Streifenpullover brauchte ich natürlich gar keine Lochkarten, aber es ist schon toll, wie schnell man so etwas fertig hat, besonders, da ich hier einfach nur eckige Teile gestrickt habe und außer dem Schlitz und den Verdoppelungen keinerlei Konfektionierung von Schulter oder Halsausschnitt nötig war.



Der blau-schwarze Pullover  ist aus einem relativ dicken Garn gestrickt, einem 50/50 Wolle-Viskose-Gemisch mit einer Lauflänge von 270 m pro 100 g.
Die Vorlage dafür hatte ich in einem der Handarbeitsbücher gefunden, die  seinerzeit  von einem bekannten Kaffeeröster vertrieben wurden.

Zum nächsten Modell wurde ich durch  Gudrun Sjödén inspiriert. Seit  mehr als 20 Jahren bin ich Kundin bei dem schwedischen Versand, u.a. weil ich Ringelshirts mag und weil man bei Gudrun Sjödén immer welche in immer neuen Farbkombinationen bekommen kann, völlig egal, ob sowas gerade modern ist oder nicht.



Natürlich habe ich auch schon Strickwaren aus ihrer Kollektion gekauft aber manchmal gefällt mir dann eine Kleinigkeit nicht so gut oder eine Stickerei ist mir zu viel und dann dient mir solch ein Modell als Ideenquelle
In diesem Fall gefiel mir beim Original die Gestaltung der Ärmel nicht außerdem habe ich alle Bündchen verändert und eine eigene Farbauswahl getroffen.

Der Pullover ist, wie auch der folgende, der bei mir den Namen Stubenfliege trägt, aus ganz normaler 4-fädiger Strumpfwolle gestrickt. 
Früher gab es Strumpfwolle noch in vielen verschiedenen Farben, heute hat man den Eindruck, dass alle Hersteller auf die bunten, selbstmusternden Garne setzten, das ist sicher sehr einträglich, da sie laufend neue Kollektionen herausbringen können und damit immer wieder Kaufanreize schaffen – leider geht das Ganze aber auf Kosten der Unifarben, hier gibt es nur noch ein ziemlich mickriges Angebot.




Heute ist Frühlingsanfang und draußen scheint die Sonne, wenn ich jetzt noch länger warte mit der Präsentation meiner Fäustlinge, aus der Zeitschrift Landlust wird es immer peinlicher.


Der Entwurf ist von Barbara Klur, bei der man auch das Garn kaufen kann, für mich war das eine wunderbare Möglichkeit der Resteverwertung, eine Mischung aus Sockenwolle, schwarzem und weißem Webgarn und lilafarbenem Tweedgarn von Rowan, das bei einem Pullover übrig geblieben war, den mein Mann sich vor Jahren gewünscht hatte. Leider gibt es diesen Pullober nicht mehr, das Tweedgarn muss bei der Wäsche sehr vorsichtig behandelt werden und das haben wir wohl nicht immer so genau beachtet, er wurde immer kleiner und kleiner, bis er völlig verfilzt war.


2 Kommentare:

  1. Ach, von Dir sind die Handschuhe? Ich finde die einfach großartig, und sie stehen ganz oben auf meiner Liste. Auch Deine auf der Strickmaschine gearbeiteten Pullover finde ich außergewöhnlich und sehr attraktiv!

    Viele Grüße
    Jinx

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  2. Nein, leider habe ich Handschuhe nicht selbst entworfen, da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.
    Ich habe im Post jetzt den Namen der Designerin, Barbara Klur, nachgetragen.

    Viele Grüße
    Marlies

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