Samstag, 28. April 2012

Wingshawl

Jetzt habe ich den aufgeribbelten Teil der Wolle neu verstrickt, und auch die rot-orangefarbenen Bereiche sind dabei. Das hier wird sicher nicht mein Lieblingstuch, ich bin aber zufriedener mit der Farbverteilung als beim Baktus, der ohne das "Zwischenblau" getrickt war.




Mal sehen, wie es sich entwickelt, morgen geht es endlich nach Schweden und ich werde im Auto und auf der Fähre viel Zeit haben an dem Wingshawl zu weiterzuarbeiten.




Dienstag, 24. April 2012

Die Küche





Weil die Wasser- und die Abwasserleitungen durch die Küche verlaufen, mußten die alten Einbauten abgebaut und der Fußboden an vielen Stellen für das Verlegen der neuen Leitungen aufgerissen werden und wir konnten erst nach der Fertigstellung des Badezimmers diesen Raum renovieren.








Nach den Installationsarbeiten in der Küche konnten wir den Fußboden wieder schließen. Wahrscheinlich in den sechziger Jahren war ein WC unter der Treppe eingebaut worden, dabei war der alte Holzfußboden schon einmal aufgerissen und zum Teil durch neue Bretter ersetzt worden. Wie in allen Räumen hatten wir auch in der Küche Linoleum auf den Holzböden vorgefunden und da diese alle sehr abgetreten und in sehr schlechtem Zustand waren, haben wir uns entschlossen im ganzen Haus Spanplatten und Laminat darüber zu verlegen.



Der Umbau vollzog sich dann in etwa drei Schritten, zuerst bauten wir die vorhandenen Schränke von der provisorischen Küche im Wohnzimmer auf. Die Küche ergonomisch zu möblieren ist nicht so einfach, der Raum hat drei Türen und eine Fensterwand und der Holzofen hat natürlich seinen festen Standort durch den Kamin.



Neben dem alten Ofen sollte später der Elektroherd stehen, die Nische hinter dem Kühlschrank sollte noch verkleidet werden. Hier unter der Treppe war die alte Toilette gewesen und hier lag auch ein Abluftrohr, dass für den Dunstabzug nutzbar werden würde.




An der  Wand zum Wohnzimmer war eine größere Arbeitsfläche vorgesehen.



Unter dem Fenster zum Gang fehlen hier  noch die Schränke.




Die Spüle kam an die Wand zum Bad, um Energieverluste bei der Warmwasserbereitung zu vermeiden.
Elektrisch gekocht habe ich anfangs noch im Gang außerhalb der eigentlichen Küche.




Im zweiten Schritt der Küchenrenovierung habe ich tapeziert und die Wände hinter der Spüle und den Herden gekachelt, durch Möbelzukäufe fanden weitere Umwandlungen statt.




Hier sind die Schränke noch ohne Türen, wir haben einfache Ikea-Küchenschränke umgebaut und an die bestehenden Platzverhältnisse angepasst  die Türen, die ja auch noch verändert werden mußten, wurden erst später fertig.



Mein erster Elektroherd ist immerhin schon eingebaut. Ich habe ihn nur ein Jahr benutzt und mir dann einen anderen gekauft, da ich den Backwagen, den mein Herd in Deutschland hat, schmerzlichst vermißte.



Für den Platz unter dem Gangfenster haben wir flachere Küchenschränke gekauft und diese dann noch um die oberste Schublade gekürzt, damit die Schränke nicht über die Fensterunterkante hinausragen.




Als Arbeitsfläche ist diese Stelle wegen der zu geringen Höhe der Schränke ungeeignet, als Tee- und Kaffebar aber gut nutzbar und die entstandene Stufe in der Ecke eignet sich sehr gut als Platz für die Küchenmaschine.



Mit dieser Anordnung konnte man schon ganz gut wirtschaften. Aber wir hatten ja in der Küche das Problem, dass sie durch den Gang zur Hintertür kein direktes Licht hatte und doch etwas dunkel war.
Um das zu ändern hat mein Mann ein Dachfenster in den Teil der Küche eingebaut, der zum Anbau gehört.







Das war im Herbst 2009  unsere letzte Baumaßnahme, bevor es wieder nach Deutschland ging.

Nun ein Rundgang durch die Küche, wie ich sie vorfinden werde, wenn wir nächste Woche in Virserum ankommen werden.



Die Lücke links neben dem Kühl- und Gefrierschrank ist geschlossen durch einen Wandschrank, der von der Frühstücksecke im Nebenzimmer aus zu öffnen ist. Mein neuer Herd ist eingebaut, darüber eine einfache Dunstabzugshaube, die wir auf der ganzen Wandlänge verkleidet haben, über dem Küchenofen ist ein Gitterrost angebracht, so dass sich die Hitze nicht staut.




Über der Arbeitsfläche sind mittlerweile offene Regale angebracht, die Teile des Geschirrs aufnehmen.




Es fehlen jetzt noch zwei Einbauten:  der linke Unterschrank, hier werden wir einen Wagen bauen, der die Front der Schränke fortsetzt aber ganz herausgezogen werden kann. Das ist nötig, da sich hier im Boden die Serviceöffnung für das Ablassen des Wassers aus den Leitungen befindet, an die wir ja vor jedem Winter herankommen müssen, um das Haus frostsicher zu machen. Und rechts in der Ecke wird noch ein Schrank eingebaut werden, der küchenseitig optisch die Lücke schließt, aber vom Gang aus zugänglich sein wird.





Auch über der Küchenspüle gibt es jetzt ein Regal mit Lichtleisten.









Ein Blick ins nach Osten gelegene Nebenzimmer mit Frühstücksecke, hier haben wir die Tür entfernt, um auch noch einmal mehr Lichteinfall zu bekommen.




Montag, 23. April 2012

UFO fertiggestellt !



Die lange Fahrt ins Rheinland hatte noch einen weiteren positiven Nebeneffekt, ich konnte endlich ein unvollendetes Objekt zu Ende bringen. Nichts ist nerviger als ein einsamer Socken, über ein Jahr lang konnte ich mich nicht dazu aufraffen den zweiten auch nur anzufangen. 
Anfang 2011 habe ich mir das Buch Viking Patterns for Knitting von Elsebeth Lavold gekauft, um ihre Art der Verzopfung einmal auszuprobieren, bin ich auf die Idee verfallen, erst einmal etwas kleines, ein Paar Socken zu stricken.
Ich wollte die Harald socks  aber aus normaler dünner, 4-fädiger Wolle arbeiten in einem "runensteinmäßigen" Granitgrau. Irgendwie war es eine wahnsinnige Fummelei, die fünf Nadeln des Nadelspiels und dann die Zopfnadel und dann die dauernden Verkreuzungen und als der Schaft endlich fertig war, verfiel ich auch noch auf die Idee, den Fuß mit linken Maschen zu stricken, so "kettenhemdmäßig-mittelalterlich". Als der erste Socken fertig war, fehlte mir jede Lust, den zweiten anzufangen. 


Später habe ich dann die Weste Inggun nach Lavold gestrickt und hatte keinerlei Probleme damit, also dachte ich, mit dieser Erfahrung wird die Sockenstrickerei doch jetzt ein Kinderspiel und kurz nach Ostern habe ich die Maschen für den zweiten Strumpf angeschlagen. Ich kann nur sagen, ich mußte mich wirklich zwingen dranzubleiben, es war genauso fummelig, wie ich es in Erinnerung hatte. Den linksmaschigen Fuß habe ich dann auf der Fahrt im Auto gestrickt und endlich ist das Paar vollständig.









Samstag, 21. April 2012

Ahrweiler und Köln





Kurz nach Ostern waren wir für ein paar Tage in Ahrweiler bei meiner Mutter und danach in Köln, um meinen Schwiegervater und unsere Geschwister zu besuchen, bevor unser Sommerhalbjahr in Schweden beginnt.




Natürlich habe ich in beiden Städten Wollgeschäfte durchstöbert und es war nicht das erste Mal, dass ich im kleinen Ahrweiler fündig wurde und im großen Köln in keinem der drei von mir besuchten Geschäfte etwas fand, was ich unbedingt haben wollte.

Dat Lädche in Ahrweiler ist wirklich gut ausgestattet mit den Garnen der bekannten Marken und obwohl ich ja gerade erst über meine Probleme mit Farbverlaufgarnen geschrieben habe, konnte ich nicht widerstehen als ich die tollen Farben sah.


Von Noro habe ich ein Knäuel aus 50 % Baumwolle, 17 % Wolle, 17 % Nylon und 16 % Seide mitgenommen, um daraus ein leichtes Tuch zu stricken. Im Lädchen gab es eine interessante Anleitung für einen kleinen Zackenschal.




Wie ich die beiden Knäuele superba poems von Rico Design verwenden werde, weiß ich noch nicht genau.



Das Knäuel Mille Colori von Lang Yarns, ist bereits in Arbeit, es soll mein erster Zackenschal werden.


Freitag, 20. April 2012

Neuanfang

Nach mehreren Tagen Abwesenheit, Elternbesuche kurz vorm Start Richtung Schweden, habe ich damit begonnen die geribbelte Wolle neu zu verstricken.




Ich möchte nun einen kleinen Wingshawl machen, ähnlich dem, den ich bereits aus  Vivian Høxbros Buch Shadow Knitting gearbeitet habe. In diesem Fall will ich aber auf den speziellen Shadow-Effekt verzichten und durchgehend die Grundreihe mit dem einfarbigen Garn und die Rippenreihe mit dem Farbverlaufgarn stricken. 
Bisher gefällt es mir ganz gut aber die rot-orangefarbenen Bereiche, die ich nicht mochte, sind ja auch noch nicht dabei.


Donnerstag, 12. April 2012

Noch mal neu!


Mit selbstmusternden Garnen ist das immer so eine Sache, was im Knäuel vielversprechend aussieht, muss verstrickt nicht unbedingt gefallen und dieser angefangene Baktus gefällt mir überhaupt nicht. also wird mal wieder geribbelt.


Die Rot-Orange-Gelb-Fraktion stört mich im Farbverlauf, in der Knäuelform kam das nicht so stark raus.

                          
                               
Das Garn, Magico Meilenweit von Lana Grossa,  habe ich schon vor langer Zeit gekauft, insgesamt in drei verschiedenen Farbvarianten.
Ein Baktus in blauer Farbstellung ist bereits gestrickt und war hier schon einmal zu sehen.



Ich werde die beiden Garne jeweils zu Dreieckstüchern mit einfarbigem Zwischenstreifen verstricken, mal sehen, wie das aussehen wird.




Donnerstag, 5. April 2012

RVO - Uppifran och ner

Nun ist er fertig, passend zur Jahreszeit bunt wie ein Osterei!
Es ist mein erster Raglan von Oben und ich bin sehr zufrieden mit der Passform, besonders mit der Ärmellänge. Bei konventionellen Schnitten werden die Ärmel bei mir fast immer etwas länger als ich es mir wünsche.


Dadurch dass das graue Garn leicht meliert ist, kann man auch den leichten Farbunterschied der letzten drei Streifen kaum sehen, wunderbar!
Das Ausschnittbild gibt die Farben etwas natürlicher wieder.

 
Ganz sicher werde ich bald einen Pullover in diesem Stil machen, bei einer Jacke gibt es denn ja am Ende doch ein bißchen viel Näharbeit. Andererseits ist so ein Schnitt natürlich ideal für Restgarne und da kommt man ums Vernähen auch nicht rum.


 

Ich wünsche allen schöne Ostertage.

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Sonntag, 1. April 2012

Bandwebkamm

Kleine Bandwebkämme, in Schweden als  bandgrind oder bandspjäll  bezeichnet sind schon auf mittelalterlichen Bildern zu sehen. Der älteste europäische Beleg stammt aus Italien und läßt sich auf die Zeit kurz nach Christi Geburt datieren.

Gewebte Bänder hatten in früheren Zeiten eine wesentlich größere Bedeutung als heutzutage. Vor der Erfindung von Gummiband und Reißverschluss dienten sie zum Zusammenhalten von Kleidungsstücken aber auch ihre Schmuckfunktion war wichtig, besonders die alten Trachten und Hauben waren reich mit gemusterten Bändern verziert.
Bänder waren  die ersten Webarbeiten der jungen Mädchen, die diese Fertigkeit von ihren Müttern und Großmüttern lernten.

Der einfache Bandwebkamm ist ein kleiner Gatterkamm mit einem meist bogenförmigen Handgriff. Als Material wurde Holz verwandt, bei den Samen auch Knochen und Horn. 
Vielfach schnitzten junge Männer die kleinen Bandweben, um sie als  friargåva  der Angebeteten zu schenken, sie wurden  aufwändig verziert, das Handstück  mit durchbrochenem Dekor in Form von Herzen, Kreuzen, Blumen oder auch mit aufgemalten Verzierungen versehen. Viele dieser Rahmen sind dem Bereich der Volkskunst zuzurechnen.

Diese Informationen sind der Zeitschrift Hemslöjden, Nr. 5 von 1980


und dem Buch Så vävde de von Gertrud Grenander Nyberg, LTs Förlag Stockholm, 1976 entnommen.



Nachdem ich einige Anfragen zur Herkunft meines kleinen Bandwebkamms hatte, den man nirgendwo kaufen kann, da mein Mann ihn selbst gemacht hat, will ich hier für Interessenten ein paar Tipps zum Nacharbeiten geben.
Der kleine Rahmen ist nicht geschnitzt sondern aus Einzelteilen zusammengesetzt.



Er besteht aus 8 cm langen Leisten (4 x 4 mm) die in der Mitte mit einer Bohrung versehen  und oben und unten zwischen 1 cm breite Leisten geleimt wurden. Das Material bekommt man in Läden für Modellbau.


Für einen sauberen Abschluss wird am unteren Ende nochmals eine der kleinen Leisten eingeleimt und im oberen Teil wird der Griff mitgefasst.


Das Griffteil ist eine Laubsägearbeit aus dünnem Sperrholz, das Muster hat mein Mann mit Hilfe eines Buches von George Bain, entwickelt, Celtic Art, The Methods of Construction, London 1977.


Es ist ein tolles Buch, dass mir auch schon Anregungen zu Stickmustern gegeben hat.


Um nun weben zu können, sind noch ein paar weitere Teile nötig, das Webmesser zum Anschlagen ist auch selbst gemacht, es war ursprünglich ein einfacher Hammerstiel aus dem Baumarkt.


Ein Ende der Kette wird irgendwo festgelegt, das andere Ende an einen Anknüpfstab gebunden, den man am Gürtel oder wie hier an einem selbstgewebten Band befestigt, die Spannung kann so mit dem Körper erzeugt werden.


Ich habe das Bandweben aus dem Buch Band, 1979, von Liv Trotzig und Astrid Axelsson gelernt, auf der Homepage der Firma Kircher, die seit Jahrzehnten Webgeräte herstellt, steht unter anderem eine hervorragende Anleitung zum Bandweben zum kostenlosen Download bereit, hier sieht man, wie die Kette aufgezogen und gewebt wird und es gibt auch etliche Mustervorschläge.