Freitag, 31. Januar 2014

Webkeller

Mein Webkeller fertig!
Nun ja, fast fertig, ein paar Kleinigkeiten fehlen natürlich immer noch, so haben einige Unterschränke noch keine Türen, die großen Umräumarbeiten sind aber endlich abgeschlossen.


Die provisorische Anordnung der Webstühle ist geblieben, rechts steht der Standard, links der Normalo.


Es ist wunderbar, endlich auch einmal die Webrahmen gut unterbringen zu können, hinten an der Wand hängt ein 60 cm breiter Kircher-Nachbau, rechts an der Wand ein 80 cm breiter Original Kircher-Rahmen .


Und oben auf dem Regal, links neben dem Fenster, liegt ein 100 cm breiter Eitorfer Webrahmen in seinem Pappkarton.


Der Webstuhlecke gegenüber, habe ich nun meine Färberküche eingerichtet.


Unter der großen tiefen Platte neben der Spüle sind die Töpferscheibe und der Töpferofen "begraben".


Hier sind die Unterschränke zu sehen, die Material für Flickenteppiche beherbergen und noch mit Türen versehen werden sollen.
Links neben der Zimmertür hat endlich meine Kardiermaschine einen guten Platz gefunden. Die Anrichte hat an den hinteren Beinen Räder und kann dadurch leicht verschoben werden.


Rechts neben der Tür war gerade genug Platz vorhanden, um einen Sammelplatz für meine Webkämme zu bauen. Das vollständige Öffnen der Tür wird dadurch erfreulicherweise nicht beeinträchtigt.


Mein Mann hat für diese Kammaufbewahrung 10 mm Rundholzabschnitte in zwei schmale Leisten eingelassen und die beiden Leisten dann in passendem Abstand voneinander in die Wand gedübelt. Auf dem Fußboden liegt einfach ein Holzbrett, damit ich beim Putzen nicht gegen die Kämme stoße.


An dem kleinen Sekretär aus Schweden kann ich meine Muster ausarbeiten.


Auf dem Regal stehen meine Webbücher, darüber liegt ein vor langer Zeit gewebter Flickenteppich, der nie zur Anwendung kam.

 

Neben dem Sekretär steht ein kleiner Rollschrank, innen bewahre ich Werkzeug auf, oben drauf meine Schiffchen.


Rechts und links neben den Garnregalen haben wir mit einfachen Brettern und einem Bodenbrett mit Vorderkante, eine Aufbewahrungsmöglicheit für all die Tritte, Latten und Leisten gebaut, die untergebracht werden müssen, wenn sie gerade nicht in Gebrauch sind.


Noch nie hatte ich so viel Platz für meine Garnvoräte.


Das hohe umlaufende Regal, das noch aus der Töpfereinrichtung des Kelleraums stammt, nimmt nicht nur meinen Inkle-Loom sondern auch noch jede Menge Garn auf.


  In dem kleinen Blechschrank, der auf diesem Regal steht, verwahre ich Seidengarne.


Hier sieht man noch einmal den finnischen Normalo-Webstuhl von der Seite. Ich habe mittlerweile die angerosteten Metallteile gereinigt und neu angestrichen. Er wird als Erster eingerichtet werden. Ich habe ihn bisher noch nie benutzt und bin sehr gespannt, wie er sich beim Weben verhält.


Hier hat jetzt alles seinen Platz gefunden und eigentlich könnte ich jetzt losweben.


Nur, dass jetzt erst einmal die Räumerei im Goldschmiedekeller ansteht.







Freitag, 24. Januar 2014

Umbauarbeiten


Nachdem ich im letzten Jahr zwei große Webstühle von Schweden nach Deutschland gebracht hatte, gab es natürlich Platzprobleme.
Der große Glimåkra-Standard, 135 cm Webbreite, hat den Platz des kleineren Glimåkra-Ideal, 100 cm Webbreite,  in unserem Wohnraum eingenommen. Der Ideal ist momentan abgebaut und soll in meinem Sommeratelier wieder aufgebaut werden.
Aber wohin mit dem 120er Standard und meinem finnischen Normalo-Webstuhl, einem Restaurationsstück, das ich vor ein paar Jahren geschenkt bekam.
Daß außerdem noch ein Varpapuu-Tischwebstuhl, ein Bandwebstuhl, ein Inkle-Loom, ein Miniwebstuhl und drei verschieden große Webrahmen, 60, 80 und 100 cm, unterzubringen waren, machte die Sache nicht leichter.

Allerdings ist da ja meine Kellerwerkstatt. Ein gut 20 m² großer Raum, der ursprünglich als Töpferkeller eingerichtet, im Laufe der Jahre im Einklang mit meinen erweiterten Kreativ-Interessen, zum Mehrzweckraum geworden war. Neben den Töpferutensilien beherbergte er eine Dunkelkammerausrüstung für Schwarz-Weiß-Fotoentwicklung und eine Goldschmiedewerkstatt
Getöpfert habe ich allerdings seit Jahren nicht mehr und seit dem Einstieg in die Digitalfotografiehabe ich eigentlich auch keine Fotos mehr entwickelt, nur das Goldschmieden reizt mich immer noch, das braucht aber nicht sooo viel Platz.
Also war die Idee geboren, die Schmuckwerkstatt in einen kleineren Kellerraum zu verlegen, in dem ich bisher meine Bilder, Malereiutensilien, Strickmaschinenteile und Garnvorräte aufbewahrte.


Ein Problem stellten allerdings meine Töpferscheibe und der Brennofen dar. Weil ich glaube, dass ich in der nächsten Zeit sicher nicht mehr vom Töpfervirus befallen werde, habe ich beschlossen, diese beiden Geräte enfach einzubauen und so optisch verschwinden zu lassen.


Sie stehen nun in der Ecke neben der Spüle, sollen mit einer großen Tischplatte versehen werden und den Bereich bilden, den ich für die Garnfärberei vorgesehen habe.


Die alten Regale können bleiben, werden aber noch erweitert werden. Die Arbeitsplatte, die früher links neben der Spüle war, haben wir gekürzt und jetzt an der Schmalseite des Raumes untergebracht.


Links neben der Spüle ist nur ein kleiner Schrank übriggeblieben, so fand der große Webstuhl an dieser Seite seinen Platz.


In der gegenüberliegenden Ecke des Raumes war die Schmuckwerkstatt untergebracht, vorne im Bild steht noch das abgebaute Werkbrett, der Goldschmiedearbeitstisch.


Hier wird nun der Normalo-Webstuhl stehen.
Tatsächlich hat die ganze Aktion bisher viel mehr Zeit gekostet als gedacht. 
Seit Weihnachten räume ich nun schon Dinge von hier nach da, aber ich denke, dass ich im Laufe der nächsten Woche endlich fertig sein werde.

Viel Zeit zum Weben blieb da bisher natürlich nicht, aber der erste Meter meines Jackenstoffes ist jetzt geschafft.


Und draußen sieht es heute tatsächlich winterlich aus.





Samstag, 18. Januar 2014

Kunst & Textil


Das Kunstmuseum in Wolfsburg zeigt noch bis zum 2. März 2014 eine sehenswerte Ausstellung mit dem Titel Kunst & Textil.

Broschüre des Kunstmuseums Wolfsburg

Gezeigt werden ca. 170 Exponate aus allen Zeiten und Kulturen. 
Mehr als 87 Künstlerinnen und Künstler, darunter viele große Namen aber auch Werke unbekannten Ursprungs sind vertreten. Es sind Gemälde zu sehen, die dem Thema zuzuordnen sind, Gewebe, Gestricke, Wandbehänge, Plastiken,  Installationen und Videos.



Den besten Eindruck der Ausstellung vermittelt sicher der Film, den das Kunstmuseum Wolfsburg bei Youtube eingestellt hat.
Der gleiche Film ist auch auf der Website des Museums zu finden, dort gibt es auch weitere Informationen über die Ausstellung und die Möglichkeit den umfangreichen Katalog zu bestellen.


Sonntag, 12. Januar 2014

Stickutmaning 2013 - Rückblick


Vor zwei Tagen war der endgültige Abgabeschluss für die Dezember-Stickutmaning und damit war auch das Ende der Herausforderungen des vergangenen Jahres erreicht. 
Die Schweden lieben Lotterien und so war auch diese Stickutmaning als Gewinnspiel konzipiert. Jede abgeschlossene Monatsarbeit gilt als ein Los. In den nächsten Tagen wird Kamilla also die Lose ziehen und damit ist dieser KAL dann abgeschlossen.

Zeit für einen kleinen Rückblick auf die Herausforderungen der 12 Monate.


Januar, aus etwas Altem sollte etwas Neues entstehen.
Aus Zeitmangel, ich war erst spät der Gruppe beigetreten, habe ich nur ein kleines Armband aus einer zerschnittenen Plastiktüte gestrickt.




Februar, wir sollten ein paar Socken stricken, in einer Technik, die für uns neu war.
Toe-Up Socken hatte ich noch nie gestrickt und mit dieser Technik konnte ich einen Wollrest optimal nutzen.



März, ein Gestrick war gefordert, in einer Farbstellung, die wir normalerweise nicht benutzen.
Warme Farben sind eigentlich nicht so mein Ding, trotzdem gefallen mir die Stulpen.



April, dieses Mal sollte es etwas für die Wohnung werden.
Also strickte ich mir den Frühling herbei.



Mai, es galt eine neue Faser auszuprobieren, in diesem Fall konnte sie auch gesponnen werden.
Da es aber ja eigentlich ums Stricken ging, habe ich aus dem versponnen Ramie zumindest noch einen kleinen Probelappen erstellt.



Juni + Juli, die beiden Sommermonate wurden zusammengefasst und die Herausforderung in ein Strickvergnügen umgewandelt. Jede konnte machen, was ihr Freude bereitete.
Mir hat es Spaß gemacht einen schönen langen, bunten Schal zu stricken.



August , in diesem Monat sollte etwas entstehen, von dem wir nie gedacht hätten, dass wir es machen würden.
Ich hatte in dem Anleitungsbuch fürs Hundestricken eigentlich nur rumblättern wollen, nie daran gedacht, mich mit Nadeln und Faden wirklich an die Arbeit zu machen.



September, da die Tage langsam kühler wurden, waren Handschuhe zu stricken.
Für mich war das eine gute Resteverwendung.



Oktober, nun sollten auch noch die Ohren warm gehalten werden.
Die schwarze Wurm-Mütze wird das sicher schaffen.




November, Weihnachten rückte näher und Kamilla gab uns die Aufgabe, ein ultimatives Geschenk zu stricken.
Was Ultimatives fiel mir nicht ein, ich strickte einen Moebiusschal.


Dezember, den Abschluss sollte etwas Großartiges bilden. Um diese Aufgabe schaffen zu können, waren sogar ein paar Tage mehr eingeplant worden. Bis zum 10. Januar sollte die Aufgabe aber bewältigt sein.

Ich bin offensichtlich nicht die Einzige, der der Sinn nicht so nach einer herausragenden prächtigen Strickerei oder der Arbeit mit einem phantastischen Material stand. Bisher ist jedenfalls erst ein Ergebnis gepostet worden.

Ich habe die Herausforderung für den Dezember also einfach nicht angenommen, sondern völlig außer Konkurrenz ein paar Socken aus einem schon länger herumliegenden Wollknäuel gestrickt.



Und weil ich gern nach dem Frühstück bei der letzten Tasse Tee ein paar Runden stricke, habe ich gleich ein weiteres Paar angefangen.




Sonntag, 5. Januar 2014

Kettabfall


Leider ist es ja nie möglich eine Kette vollständig abzuweben, irgendwann will sich einfach kein vernünftiges Fach mehr öffnen.
Meist bündele ich den Kettabfall und hebe ihn erst einmal auf, immer in der Hoffnung irgendwann einmal noch etwas damit anfangen zu können.


Die Kettreste, die beim Weben der Baumtücher anfielen, habe ich diesmal direkt weiterverarbeitet. Ich hatte mit 1350 Kettfäden gearbeitet, von denen je 52 cm übrig blieben. Da die Kette am hinteren Peitschenstab eine Schlaufe bildete, habe ich zwar nur halb so viele Fäden, jeder einzelne ist dafür aber doppelt so lang, nämlich gut 1 m.


Ich habe die Kettfadenreste bündelweise abgenommen, an beiden Enden nach ca.10 cm abgebunden und zusätzlich noch mit Plastikstreifen umwickelt.


Die Idee war, nur die Enden mit Batikfarbe rot zu färben.


Besser wäre es allerdings gewesen, die Plastikabbindungen länger zu machen oder vorsichtiger zu arbeiten. Meine Färbung ergab schöne rote Enden aber ein unerwünschtes Rosa im Mittelteil der Fäden.


Weil mir das überhaupt nicht gefiel, habe ich in einem weitern Schritt die Mittelteile in 
ein heißes Entfärberbad gehängt.


Das Entfärben ging sehr schnell, die Garnstränge nahmen aber eine seltsame gelbliche Tönung an, die glücklicherweise beim Abkühlen verschwand.


Jetzt waren meine Musterfäden vorbereitet.


Anfang der 80er hatte ich mir nach dem Muster des Kothe Nordia von Varpapuu einen 4-schäftigen Hebelwebstuhl gebaut. Vor kurzem habe ich ihn nach langer Entleihzeit wieder zurückbekommen. Für dieses kleine Versuchsprojekt kam er mir gerade recht.


Als Kettmaterial verwende ich ungebleichtes Nialin, meine Kettbreite beträgt 45 cm mit 10 Fäden pro cm.


Hier ist der Litzeneinzug fast fertig. Nach dem Einzug in ein 50er Blatt mit 2 Fäden pro Riet konnte das Weben schnell beginnen. Ein zeitraubendes Justieren der Kette für eine gute Fachbildung ist bei dieser Art Webstuhl ja nicht nötig.
 

Die ersten 10 cm des Läufers habe ich einfarbig geschossen, mit dem gleichen Material wie in der Kette. Dann folgen in regelmäßigen Abständen die Musterfäden, die jeweils für zwei Schüsse reichen. Den ersten Schuss lege ich mit der ungefärbten Mitte ein, an beiden Seiten hängt der Restfaden über. Beim zweiten Schuss überlappen sich nun zum Teil die rotgefärbten Stellen, sie ergeben dadurch einen etwas stärkeren Farbeffekt und sind gleichzeitig befestigt.